Stimmstörungen
Bei einer Stimmstörung kann sowohl die Sprechstimme (Dysphonie) als auch die
Singstimme (Dysodie) betroffen sein. Die Störung
äußert sich meist durch einen veränderten
Stimmklang oder eine verringerte stimmliche
Belastungsfähigkeit. Betroffen sind häufig Menschen,
die ihre Stimme im Beruf oder in der Freizeit intensiv
nutzen, wie beispielsweise Lehrer, Erzieher,
Mitarbeiter von Callcentern, Sänger, Angehörige von
Schwerhörigen, …
Es gibt unterschiedliche Arten von Stimmstörungen.
Die Diagnose wird vom HNO – Arzt gestellt, der bei
Bedarf eine Heilmittelverordnung zur logopädischen
Therapie ausstellt.
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Funktionelle Stimmstörung (hyper- bzw hypofunktionelle Dysphonie)
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Organisch bedingte Stimmstörung (organische Dysphonie)
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Psychogene Stimmstörung
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Näseln (Rhinophonie)
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Stimmstörung bei Kindern
Funktionelle Dysphonie
Eine funktionelle Stimmstörung kann auf Grund einer
anlagebedingten Stimmschwäche, eines unzweck-
mäßigen Stimmgebrauchs, einer herabgesetzten
Leistungsfähigkeit im körperlichen wie im seelischen
Bereich, psychosozialen Stresses oder psychischer
Erkrankungen entstehen.
Dadurch kommt es zu Fehlspannungen der Kehlkopf-
muskulatur und deren Umgebung, die sich bis auf die
Körpermuskulatur übertragen können. Auch der umgekehrte Fall ist beobachtbar, dass
bei einem gesamtkörperlichen Muskelungleichgewicht die Kehlkopfmuskulatur involviert
ist und dadurch eine Stimmstörung hervorgerufen wird.
Man unterscheidet die hypofunktionelle Form, bei der die Stimme aufgrund zu
„schlaffer“ Muskelspannung im Kehlkopfbereich eher leise, behaucht oder matt klingt
und die hyperfunktionelle Form mit eher zu angespannter Muskulatur, bei der die
Stimme heiser und gepresst klingt oder völlig weg bleibt.
Die Belastbarkeit der Stimme ist bei beiden
Formen eingeschränkt. Möglicherweise
kommt es beim Sprechen zu Atemnot, hohe
oder tiefe Töne können beim Singen nicht
mehr erreicht werden, oder die Sprech-
stimme klingt unnatürlich hoch. Als Begleit-
symptome können Missempfindungen wie
zum Beispiel Kratzen, Druckgefühl oder
Räusperzwang auftreten.
Da die seelische Verfassung und die momen-
tane Stimmung den Stimmklang und die
Körperhaltung beeinflussen, werden die
Bereiche Haltung, Körperspannung und
psychosoziale Befindlichkeit in die
logopädische Behandlung mit einbezogen.
Es wird eine physiologische Atemfunktion erarbeitet, die die Grundlage einer gesunden
Stimme ist. Um die Tragfähigkeit der Stimme zu unterstützen wird - neben der Stimme
selbst - auch die Artikulation trainiert. Therapieziel ist die Ermöglichung einer unge-
störten Kommunikation im (beruflichen) Alltag.
Neben freien Übungsmethoden arbeite ich individuell abgestimmt in Anlehnung an
folgende Therapiekonzepte
•
Kaumethode und Stoßübungen nach
Fröschels
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Atemrhythmisch Angepasste Phonation
AAP® nach Coblenzer & Muhar
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Atemwurf nach Fernau-Horn
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Akzentmethode® nach Smith/Thyme
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Funktionales Stimmtraining
•
Integrative Stimmtherapie nach Haupt
Organisch bedingte Dysphonie
Aus nicht behandelten funktionellen Dysphonien
können organisch strukturelle Veränderungen des
Kehlkopfs wie Stimmlippenknötchen oder Kontakt-
granulome entstehen.
Weitere Formen organisch bedingter
Stimmstörungen treten bei organischen
Veränderungen im Kehlkopfbereich auf, wie z. B.
bei Stimmlippenzysten, Stimmlippenpapillomen,
Stimmlippenödemen, Kehlkopfentzündungen,
Kehlkopfkarzinomen oder Stimmlippenlähmungen
und –verletzungen nach Schilddrüsenoperationen...
Ähnlich wie bei der funktionellen Dysphonie sind auch hier die Bereiche Haltung,
Körperspannung, Atmung, Stimmgebung und Artikulation sowie Gesprächs- und
Stimmeinsatzstrategien sowie psychosoziale Einflüsse Inhalt der Behandlung. Die
Gewichtung der Bereiche und die Auswahl der jeweiligen Übungen werden individuell auf
jeden Patienten und sein Störungsbild abgestimmt.
Neben freien Übungsmethoden arbeite ich individuell abgestimmt in Anlehnung an
folgende Therapiekonzepte
•
Kaumethode und Stoßübungen nach Fröschels
•
Atemrhythmisch Angepasste Phonation AAP®
nach Coblenzer & Muhar®
•
Atemwurf nach Fernau-Horn
•
Akzentmethode® nach Smith/Thyme
•
Funktionales Stimmtraining
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Integrative Stimmtherapie nach Haupt
Psychogene Dysphonie
Die Stimmstörung entsteht aufgrund Stresssituationen,
Schreck, psychischer Belastung oder Depression bzw.
Neurosen.
Die Symptome sind denen der funktionellen Dysphonie
ähnlich und werden möglicherweise von feuchten
Händen, Zittern oder starkem Würgereiz begleitet.
Die Therapie verläuft entsprechend der Therapie der
funktionellen Stimmstörung. Bei Bedarf wird eine psychologische Weiterbehandlung
empfohlen.
Stimmstörungen bei Kindern
Die häufigste Ursache für kindliche Stimmstörungen sind
„Schreiknötchen“, die durch einen falschen Stimmge-
brauches entstehen. Möglich sind jedoch auch Störungen
der kindlichen Stimme aufgrund von Fehlbildungen, Ver-
letzungen oder chronischen Entzündungen des Kehlkopfes,
Lippen – Kiefer – Gaumenspalten oder Schonhaltung nach
Operationen.
Die Stimmstörung kann sich durch mangelnde Qualität des
Stimmklanges (heiser, verhaucht, rau, näselnd,…), eine
geringe Belastbarkeit oder auch durch Missempfindungen
im Kehlkopfbereich (Kloßgefühl, Schmerzen beim
Sprechen,…) zeigen.
Die Behandlung der kindlichen Stimmstörung bezieht alle
am Sprechen beteiligten Bereiche mit ein. So führe ich je
nach Störungsschwerpunkt spielerische Übungen zur
Körperwahrnehmung, Atmung, Haltung, Artikulation und
Phonation durch. Angepasst an das Alter werden auch stimmbeeinträchtigende
Verhaltensweisen im Alltag des Kindes und mögliche Alternativen thematisiert.
Selbstverständlich ist für mich die Zusammenarbeit mit den Eltern.